Märchen


Märchen

Katharina aquarelle

Märchen Allein

reicht in das einsame

seltsame unabsichtbare

Sein hinein. Nach Rainer Maria Rilke

Ein Weisheitsspiegel –

Spiegel der Gnade…

offene Leere

die spirituelle Kraft

der GegenwArt

ein Sakrament im Jetzt…

„… eine Energie der Wahrheit, die Wahrheit als wirkende Kraft, die Liebe, die um keinen Preis, in keinem Fall weder Lüge noch Irrtum will.“ Simone Weil über Dichtung …

Ein Waisenkind…2011 Aquarelle auf Papier A4

Ein Waisenkind…

Unkenmärchen  aus dem kleinen Grimmschen Märchen.

Ein Waisenkind saß an der Stadtmauer und spann: da sah es eine Unke aus der Öffnung unten an der Mauer hervorkommen. Geschwind breitete es sein blauseidenes Halstuch neben sich aus, das die Unken gewaltig lieben und auf das sie allein gehen. Alsobald die Unke das erblickte, kehrte sie um, kam wieder und brachte ein kleines goldenes Krönchen getragen, legte es darauf und ging dann wieder fort. Das Mädchen nahm die Krone auf, sie glitzerte und war von zartem Goldgespinst. Nicht lange, so kam die Unke zum zweitenmal wieder: wie sie aber die Krone nicht mehr sah, kroch sie an die Wand und schlug vor Leid ihr Köpfchen solange dawider, als sie nur noch Kräfte hatte, bis sie endlich tot dalag. Hätte das Mädchen die Krone liegen lassen, die Unke hätte wohl mehr von ihren Schätzen aus der Höhle herbeigetragen. 1947 Herman Hesse entnommen aus: Mein Glaube.“…ich habe es niemals ohne einen Schauer und leisen Seelenschmerz wieder lesen können. Da man eine solche magische Dichtung nicht nacherzählen darf setze ich das Märchen im Wortlaut an den Schluss meiner Aufzeichnung.“


Vasalisa die Weise, 1993 Öl auf Leinwand 80 x 200

Vasalisa die Weise oder die hineinhorchende Schau der GegenwArt…

Gnadeaufgabe … eine mitschöpferischer Seinsebene die erarbeitet werden will.

„Hier, nimm diesen Feuerschädel und trage ihn auf einem Stock mit dir nach Haus.“ Das Märchen von Vasalisa ist eine Geschichte über die Kraft der femininen Intuition, die hier als segensreiches Vermächtnis von der Mutter auf die Tochter/Sohn, also von einer Generation auf die nächste übertragen wird. Im laufe von Generationen kann diese blitzschnelle Form der spontanen inneren Einsicht verschüttet oder in den Hintergrund des Bewußtseins gedrängt werden… nichts Essentielles kann je endgültig verlorengehen … was verdeckt ist, kann … neu entdeckt werden.“ Clarissa Pinkola Estés

Albert Einstein 2016 Feder Tusche A4 Der intuitve Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.
Mensch warum bist du eingeschlafen; vom Wasser des Lebens 2013  Graffiti Wasserwerke Salzburg Aquarelle auf Papier A4 Misere/ Das unlösbare Problem…/ Generationen basteln Kerker/ mich berührt/ wie das Wunder Geist/ in diesem Wunder Mensch/ brach liegt. Doch ein tiefer/ Abgrund des Wissens/ im Nicht-Wissen versöhnt/ das Wunder des Geistes/ mit dem Wunder Mensch. „Und der Geist und die Braut sagen…“ Offenb. 22,17
Die Traumbuche oder warum wir unserem Glück im Wege stehen 2017 Tusche Feder A4
Die Traumbuche oder warum wir unserem Glück im Wege stehen 2017 Tusche Feder auf Papier A4

Worüber ich nicht verfügen kann und darf…

Bei der Begegnung mit dem Unbewussten, mit den Kräften aus der Tiefe, berührt man, worüber man nicht verfügen kann und darf, was sich uns aber zur Verfügung stellt, wenn wir in reiner Gesinnung seiner bedürfen. Will ich darüber verfügen, so zieht es sich zurück. Bin ich jedoch absichtslos offen, erfahre ich dass es mich führt und trägt… Was ich da bekomme, ist genau das, was ich brauche, was für mich notwendig ist, was für mich gerade das Richtige ist… „Ermin Döll  Das Wasser des Lebens Zen-Weisheit in den Märchen.

Auferstehung der Skeletfrau sich dem Werden, Vergehen und Neuwerden der Liebe stellen 2012 Aquarelle u. Ölstift auf Hardboard 100 x 150

Die Skelettfrau: Sich dem Werden, Vergehen und Neuwerden der Liebe stellen

Frohlocke von ganzem Herzen Tochter Jerusalems…

„JAHRE VERGINGEN, BIS SICH NIEMAND MEHR DARAN ERINNERN KONNTE, gegen welches Gesetz das arme Mädchen verstoßen hatte. Die Leute wussten nur noch, dass ihr Vater sie zur Strafe von einem Felsenvorsprung ins Eismeer hinabgestoßen hatte und dass sie ertrunken war. So lag sie für eine lange Zeit am Meeresboden. Die Fische nagten ihr Fleisch bis auf die Knochen ab und fraßen ihre kohlschwarzen Augen. Blicklos und Fleischlos schwebte sie unter den Eisschollen, und ihr Gerippe wurde von der Strömung um und um- und umgedreht… eines Tages kam ein junger Fischer aus einer fernen Gegend, der nichts davon wusste… warf seine Angel aus und wartete…. Schon fühlte er den Zug des Gewichts und dachte voll Freude bei sich: Oh, welch ein Glück!…“ S162 entn. aus Die Wolfsfrau Pinkola Estés


Das Wasser des Lebens Zen – Weisheit in den Märchen Ermin Döll

Verlag VIANOVA


Im Jahr 2011 fragte Ermin Döll ob ich Bilder nach seiner Zen-interprätation von mehreren Märchen malen wolle. Ich nahm seine Bitte als Auftrag entgegen, eine, meine Herausforderung.  Wie es geschehen soll ( ? ) obwohl ich etwas anderes wollte!?! In tiefer Freud, eins nach dem andern, als die 10 Märchen vorbei waren hatte ich anzunehmen was ist, nicht urteilen, es sein und ruhen lassen. Es ist ein wahrer Impuls von außen beauftragt zu werden, eine Stimulanz zur inneren, unendlichen Vertiefung eine außerordenliche Gabe dran zu bleiben.

Ich lade sie ein Ermin Döll sein Buch und eine Auswahl meiner Bilder meditativ zu betrachten.



Das Wasser des Lebens „oder das absichtslose Tun.“

„Es war einmal ein König, der war krank und niemand glaubte, dass er mit dem Leben davonkäme. Er hatte drei Söhne, die waren darüber betrübt, gingen in den Schlossgarten und weinten. Da begegnete ihnen ein alter Mann, der fragte sie nach ihren Kummer…Da sprach der Alte: „Ich weiß noch ein Mittel, das ist das Wasser des Lebens… schwer zu finden…
Die Kalkulation und Absicht der Älteste zeigt Hochmut und Arroganz. Sein Ego steht ihm im Wege er geht am Zwerg vorbei und sein Pferd bleibt in der Wand stecken
… die vielen Absichten und Kalkulationen, der älteste und mittlere Sohn lenken sie unterwegs ab um das Wasser des Lebens finden zu können. Ihr Ego steht ihnen im Wege sie gehen am Zwerg (die stille Stimme im ewig singenden Wort) vorbei und das Pferd bleibt in der Wand stecken….
Das Lebendige im Jüngling hält an beim Zwerg, intuitiv möchte er integrieren was ihm noch Fremd ist er lässt sich neues Leben einhauchen….
… kosmische Erschöpfung er ist eingeschlaffen, kurz vor zwölf erwacht er, beeilt sich zum eisernen Tor. Es schlug heftig zu so dass es ihm ein Stück vom Fuß nahm… ähnlich wie beim Kampf Jakob mit dem Engel. Das Wasser des Lebens ist zu hüten,  sonst kann es passieren das das Ego übernimmt und er blindlings dem Ego folgt…
Wie immer erspürrt der Junge Prinz sein brennendes Herz, macht sich auf den Weg. Sieht die goldene Straße nicht und die Königstochter empfing ihn mit Freuden… Offenb. 22 ff.

Von der Prinzessin, die vom Unglück verfolgt wurde, oder die Selbstfindung.

Es war einmal ein König und eine Königin, die hatten zwölf Söhne… und dennoch waren die beiden nicht glücklich, denn sie sehnten sich nach einer Tochter…. Ihr Glück hätte vollkommen sein können …seit dem Augenblick, da die kleine Prinzessin Karolina das Licht der Welt erblickt hatte, wurde das Land von einem Unglück nach dem andern betroffen. Die Eltern ergrauten… im ganzen Land sprachen die Menschen die Vermutung aus die Prinzessin könne diesen Drangsal herbeigerufen haben… Das Unglück zwingt Karolina auf den Weg, sie selbst ist für Ihr Schicksal verantwortlich… Es bringt sie dazu immer wieder Abschied zu nehmen und weiter zu gehen, sie begibt sich auf den spirituellen Weg… geht ohne Weg den schmalen Steg…
… „Geh ohne weg den schmalen Steg. Des Punktes Berg ersteig ohn´ Werk – wenn du´s verstehst!“ Meister Eckehart … Die Befreiung kommt nicht von außen, sondern allein durch den Kontakt mit der eigenen Tiefe. Sie ist bereit für Wandel. Die schwarze Frau führt sie auf den Weg. Hinunter ins tiefe Dunkel des inneren Berges , in die dunklen Kammern der Seele. Über Stock und Stein bis die Bergwand gefunden und die Pforte sich auftut…
Unten im tiefen Dunkel des inneren Berges entdeckt sie wer sie wirklich ist, sie entdeckt ihr Wesen, ihr wahres Selbst. Sie findet Erleuchtung, die Wesensschau. Die dicke faule Parze, –  die ist das Alte-Ego der Prinzessin – hat nur auf die feine Seidenrolle ihres Prinzessinnendaseins gestarrt und vergessen weiter zu spinnen. Was soll ich weiter spinnen wenn ich das schönste doch schon habe… Jetzt kann Karoline die Seidenrolle ihres Schicksals annehmen.
… wenn sie diesen Kostbaren Schatz einsetzt, ihn in die Wagschale wirft, beginnt für sie das große Glück, der König taucht auf, es kommt zur Hochzeit zur Vereinigung von Anima und Animus, es kommt zur Ganzheit … Die Kosmische Umarmung „in the palm of your hand“ Mit der liebenden, kosmischen Umarmung als Urgrund des Daseins, nehmen wir alles Leid an, das mir und anderen schicksalhaft zufällt, und üben zu vermeiden uns durch Mangel an Selbstliebe, neuem Leid zerstörerisch Raum zu geben. Heilwerdung-Ganzwerdung jenseits von Gesund – Krankheit ist Selbstliebe im Bewusstsein kosmischer Verbundenheit, ein transzendentaler Naturprozess. Es ist Gnaden Gabe Gottes zu Gott „Es“ ins Alltagsgeschehen einfließen zu lassen….

Frau Holle „oder der Weg der Erleuchtung.“

Die Kontrolle von Verstand und Wille loslassen, aufgeben.“ Der Sprung in den Brunnen, in den eigenen Abgrund wagen, geblendet, verwundert und dich befreiend. Löse dich von allen irdischen Fesseln, verliere dich selbst und taumele ins Nichts. Wer grenzenlos stürzt, ist schon genzenlos geworden und der Mittelpunkt von allen seienden, vom drehenden Rad das ihm Regungslos macht und Eins.“ Thomas 74 E. van Ruysbeek Den verlorenen Lebensfaden wiederum finden, einem urvertraulichen Bewusstseinszustand gewahr werden. Sich einüben * im sprirtuellen Rythmus * im kreativen Prozess * im wahren Selbst.
…Kosmische Einswerdung, tun was zu tun ist, im alltäglichen „universellen Wohlwollens.“ Sie arbeitet absichtslos ohne Erwartungshaltung im Rhytmus der Jahreszeiten…
Zurück im Alltag dort, „wo die innere Welt auf die äußere Wirklichkeit trifft, die Verbindungsstelle dem Tor zwischen der absoluten und der phänomenalen Welt, die Welt der Erscheinungen. Eine Erfahrung des absoluten relativen Alltäglichen“ Vom Ungrund her sehe ich meinen Grund / von meinem Grund her den Ungrund, / wer das gesehen hat / er sieht! /  Und in sein irdisches Fleisch, universal, / hört er das Wissen wissen: // Ich bin der Brunne ich bin die Mündung / ich bin der Abgrund ich bin der Grund / das Nadir bin ich und das Zenit / der Abstand und die Nähe / der Strom und auch der Fels. // Und wenn ich in mir selbst mich spiegele / bin ich das Spiel, worin, / jenseits der Zeit / das Licht sichselbst schöpft. / Ich bin der Vater / denn / Ich bin. Thomas 77 E. van Ruysbeek Diese Beziehung geschieht wo das Danken sie herstellt. Ist deine Seele durch das Feuer der göttliche Liebe gegangen so Lobe.“Wache so inniglich über die noble Vollkommenheit deiner würdige erhobene Seele, gedenke was es bedeutet. Halte dich unverteilt, frei von Besorgnisse über Gut und Böse- Hoch und Niedrich, und überlass alles seiner Lauf. Bleibe frei von dem allem um dich dem zu widmen dem du liebst und dem du Du wohlgefallen bist… aufmerksam schauend mit liebenden Augen des einen unverteilte Minne di immer mit ihr verkehrt wie es ihm behagt.“ Hadewijch Brief 18

Die Kristallkugel oder der Weg der Verwandlung und inneren Befreiung

Es war einmal eine Zauberin, die hatte drei Söhne… die Alte traute ihnen nicht und dachte, sie wollten ihr ihre Macht rauben. Da verwandelte sie den Ältesten in einen Adler… den zweiten in einen Walfisch… Der dritte Sohn ging heimlich fort…
…der Weg nach innen…führt in die Einsamkeit… im Wald mit seiner unergründlichen Tiefe und Dunkelheit, ein Bild für die Meditation. Der Held läßt sich nicht weiter ein auf den Streit der Riesen (der Kampf um den alten Hut), gradlinig verfolgt er sein Ziel…
…er vergisst den Riesen, der Wunschhut trägt ihn mit ausserordentlichen  Kräften zum Schloß der goldenen Sonne wo eine verwünschte Königstochter sitzt, die auf Erlösung harrt… da sein Herz ohne Furcht ist, so fasst er den Entschluss ..
… die Königstochter sprach: “ wenn du den Berg hinab gehst, so wird unten an der Quelle ein wilder Auerochse stehen, mit dem du zu kämpfen hast, wenn es dir glückt, ihn zu töten, so wird sich aus ihm ein feuriger Vogel erheben, der trägt in seinem Leib ein glühendes Ei, und darin steckt als Dotter die Kristallkugel… der Ochse ist Tod seine Kraft integriert, er ist bereit zum inneren Prozess der Verwandlung… Durch die Kraft der Kristallkugel, durch den Kontakt mit dem wahren Selbst ist die Macht des Zaubers gebrochen. Der Junge Mann hat jetzt eigenen königlichen Stand erlangt…Anima und Animus haben zueinander gefunden. Alles getrennte verbindet sich, scheinbare Gegensätze vereinen sich. Hochzeit wird gefeiert…. Alles findet seine wahre Gestalt, wird ganz und Heil.

Die Rabe oder die Lockruf der Anima

Es war einmal eine Königin, die hatte ein Töchterchen, das noch getragen werde musste. Die kleine war sehr unruhig , was die Mutter auch sagte es beruhigte sich nicht. Die Mutter ging zum Fenster, öffnete es, sah die Raben frei fliegen, so dachte sie: Ich wollte du wärest eine Rabe und flögst fort, so hätt ich ruhe.“ Kaum gesagt, so war das Kind verwandelt und flog fort im dunklen Wald…
„Der ruf der Anima…solange diese beiden, Animus und Anima nicht zusammenkommen, steht der Mensch nicht in seiner Ganzheit, ist nicht heil, nicht erlöst…“ Ermin Döll
… der Mann und die Rabe, jeder Mensch trägt eine weibliche und männliche Seite in sich, die voll zu integrieren ist um die volle Identität leben zu können. Die Unruhe der kleinen wird zurückgedrängt und verwandelt in eine Raben, einen schwarzen geheimnisvollen Vogel. Ein Hinweis auf die dunkle verborgene Seite im Menschen, die uns unheimlich und unbequem ist, die wir lieber nicht anschauen möchten. Ein Mann hört diese Stimme der Rabe, der Anima: „Ich bin eine Königstochter von Geburt und bin verwünscht worden, du aber kannst mich erlösen.“ „Was soll ich tun?“…
… Nüchtern, wach und stehend soll der Mann seine Anima erwarten… Dreimal verschläft er die entscheidende Begegnung mit der Prinzessin, seiner Anima… Obwohl er die drei Begegnungen verschläft, meldet sich die Anima noch einmal und hinterlässt ihm etwas von ihren Gaben: Brot, Fleisch und Wein, dazu die Botschaft des Briefes und den Ring mit ihren Namen… Der Ring als Symbol für die Ganzheit, die Vereinigung der Gegensätze von Animus und Anima….
… in den dunklen Wald…findet er nicht heraus. Dort begegnet er den Riesen… er überwindet seine Angst…die bedrohlichen Kräfte, werden seine entscheidenden Helfer… „ Die GegenwArt eröffnet einen Weg zur schöpferischen Kreativität die Nobless und Würde seiner kleiner Gestalt als Schöpfung Gottes wird von den kolossalen Riese wahrgenommen Wandlung vorort…
…  als helfende Mächte. Sie weisen ihm den Weg, ja, er wird von ihnen getragen…!
… …ein Jahr unterwegs wohnte er unten am Schlossberg in einer selbstgebaute Hütte dort beobachtete er wie drei Räuber sich stritten. Er rief „Gott sei mit euch“ , keiner schaute auf, zum dritten Mal rief er, dann ging er hin. Es handelte sich um einen Zauberstock , einen Mantel und ein Pferd. Der Mann sprach „Die drei Sachen will ich euch eintauschen… er ritt den Glasberg hinauf…einmal den Ruf der Anima vernommen zu haben, lässt ihn fortan keine Ruhe, er gibt nicht auf, er findet….
… und kann sie in die Arme schließen, so erlöst er auch sie von ihrem kindlichen Erbe, von der Unruhe. Die Hochzeit, die Integration von Animus und Anima, kann stattfinden.

Die Alte im Wald oder die Pflicht zum Ungehorsam

Es fuhr einmal ein armes Diestmädchen mit seiner Herrschaft durch einen großen Wald, und als sie mitten drin waren, kamen Räuber aus dem Dickicht… es musste seine Herrschaft verlieren, um auf eigenen Füßen zu stehen… Noch versteckt sie sich… der Baum rettet sie…
… Nach dem brutalen Überfall ist sie allein im Wald… die Tiefe, das Dunkel, das Unbekannte, Weglose des Waldes steht für die Meditation, für das Allein – auf – sich – zurückgeworfen sein, für Einsamkeit… ein Schicksalschlag…
…Sie weiss nicht mehr aus und ein . Da setzt sie sich unter einen Baum, befiehlt sich Gott und will sitzen bleiben, „Möchte geschehen, was immer wollte“… sie verläst sich auf etwas, das mehr weiß als ihr Ego…. Wo ich das Ego zurück lasse, da ensteht ursprüngliche Leere, da kann die Erfahrung des Transzendenten, des Transzendenten in mir selbst, gemacht werden…. Hinter dem Baum … unter dem Baum ihre Intuition – Urinstinkt hilft ihr…
… die Wächterin auf der Schwelle… in allen Anweisungen für den spirituellen Weg wird bestätigt, sobald ich an den entscheidenden Punkt einer tieferen Erfahrung komme, die Schwelle, die mich noch trennt von der Tiefenerfahrung, da taucht etwas auf: Widerstände, Irritationen, Blockaden und Ängste, was mich zurück hält. Hier ist es die Alte im Wald, die böse Hexe will das Mädchen im griff halten und sie ruft: „Das ist mein Haus, da darf niemand hinein, wenn ich´s nicht haben will“. …Drinnen befindet sich der Käfig mit dem Vogel der den Ring im Schnabel hällt… wenn das Mädchen den Ring erlangen will, darf es nicht auf die Alte hören, es muss sich über die gesellschaftlichen und anerzogenen Regeln hinwegsetzen… habe – MUT zum UNGEHORSAM – die Wächter an der Schwelle sorgen für Einhaltung der Gesetze und Konventionen, sie pochen auf Gehorsam… Die Kunst der GegenwArt führt über die Rationalität hinaus und lässt sie wandeln durch die tägliche Immanenz.
… das Täubchen hat Geschenke gebracht, jetzt stellt es einen Akt der Gnade Aufgabe, es steht für die innere Stimme und trägt die entscheidende Aufgabe auf : Suche den Ring, entdecke dein wahres Selbst, dein inneres Wesen! Der Ring symbolisiert Ganzheit und Vollkommenheit…

Das singende springende Löweneckerchen „oder der lange Prozess der vollen Integration“

Sich auf das volle Leben einlassen. …Ein Vater hatte drei Töchter… er verreiste und versprach ihre Wünsche als Gabe mitzubringen. Die beiden älteren wünschten sich Perlen und Diamanten, die jüngste ein Löweneckerchen. Der Vater will diese Wünsche erfüllen…
Mann muss sich zurückziehen aus all dem fruchtlosen Geschwätz und Gelärm und die inner rugehe erwerben. Sich dazu zwingen, in den entfernstesten und stillsten Ecken des eigenen Innern niederzuknien und so zu bleiben, bis der Himmel über einem wider klar und rein ist. Etty Hillesum
… auch als keine Spur mehr da ist… gibt sie nicht auf … “ Unter den Himmel bin ich Zuhause … Mann muss sich zurückziehen aus all dem fruchtlosen Geschwätz und Gelärm und die innere Ruhe erwerben. Sich dazu zwingen, in den entfernsten und stillsten Ecken des eigenen Innern niederzuknien und solange knien zu bleiben, bis der Himmel über einem wieder klar und rein ist. Etty Hillesum… zusammen schon / und noch ungeboren. Wenn du dies erlebst / O knie nieder im wahren Selbst / und sei stille für immer.“ Thomas 15 Erik van Ruysbeek
… Der unheimliche Lindwurm muss vom Löwen-Prinzen erschlagen werden…
…“Die Heldin schaut… doch bevor sie ihn erblickt fliegt die fremde Königstochter mit ihrem Geliebter davon. War sie nicht wachsam? …sie kehrt in sich auch die Fremde ist eine Königstochter… Hat sie den richtigen Zeitpunkt verschlafen?“…

Die Goldene Gans „oder die Dummheit der Gescheiten und die Weisheit des einfältigen Dummen.“

Es war ein Mann, der hatte drei Söhne,…der jüngste hiss Dümmling wurde verachtet, verspottet. Der älteste Sohn ging in den Wald mit Kuchen und Wein. Im Wald begegnete er einem grauen Männlein der bat mit ihm speisen zu dürfen ohne Erfolg. Bei der Arbeit lief er Verletzungen am Arm auf. Somit auch der zweiten Sohn, auch er wollte seine Speisen nicht teilen und kam nicht ohne Schaden am Bein davon . Der dritte Sohn bat den Vater ob er doch gehen dürfe. Nach langem willigte der Vater ein. Der Dümmling geht auf den Rat des Männleins ein, sie speisten zusammen die GegenwArt …
Der Dümmling in seiner Einfalt ist offen, intuitiv und unvoreingenommen er kommuniziert, hält communio mit dem alten Männchen am gleichen Wurzelgrund, ein Sakrament der GegenwArt. Er hört auf seinen Rat somit findet er die Goldene Gans, die Erleuchtung. Während die Klugheit des Verstandes den beiden Brüdern im Wege steht, hat der Jüngere den inneren MeisterIn gefunden…
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk… alleine … die innere MeisterIn als BeschützerIn und FührerIn wenn er mit seinem Verstand nicht weiter weiß …
… in der Stadt, in die der Dummling mit seinem Anhang kommt, ist die Tochter de Königs “ so ernsthaft“, vermutlich schwermutig, depressiv. Keiner kann sie davon heilen. Der Anblick des komischen Aufzugs der Gans und der sieben , die daran hängen, löst bei ihr ein herzhaftes Lachen aus. Nun wollte Sie den Dümmling heirarten. Doch der Vater König war nicht einverstanden…
… Der Dummling hat die Königstochter zwar zum lachen gebracht…,  doch dem König gefiel dem Schwiegersohn nicht, so dachte er ihm 3 Aufgaben aus dessen Lösung unmöglich schienen. Der Jüngling vetraut seiner Intuition, baut auf seine Erfahrungen auf wo wirklich Rat und Hilfe zu finden ist. Er ging jeweils im Wald (Meditation) zum grauen Männlein. Scheinbare Gegensätzen von Anima und Animus wurden aufgehoben, es wird Hochzeit gefeiert und der Dummling erbt das Reich.

Der mutige Wesir oder das unlösbare Problem

Ein König stellte für einen wichtigen Posten den Hofrat auf die Probe. “ Ihr weisen Männer, ich habe ein Problem, das es zu lösen gilt … Hier seht ihr das größte Schloss, das es in meinem Reiche je gab. Wer von euch ist in der Lage, das Schloß zu öffnen?“ … die Weisen waren sich einig dieses Problem sei unlösbar! … Nur der Wesir … , siehe das Schloss öffnete sich … Der König sprach: „Du wirst die Stelle am Hof erhalten, denn du verlässt dich nicht nur auf das, was du siehst oder was du hörst, sondern setzt selber deine eigene Kräfte ein und wagst eine Probe.“ Ermin Döll entn. aus Das Wasser des Lebens. „Armut bis in die letzten Winkel des Geistes,/ befreit von Wünschen/ befreit von Eigenheiten,/ befreit von der Armut selbst,/ von der Leere,/ vom Wissen,/vom Ungrund.
In diesem Nichtsmehr erst/ ist Platz/ für das Königreich GegenwArt.
Thomas 54 Erik van Ruysbeek

Die Traumbuche oder warum wir unserem Glück im Wege stehen

… die Traumbuche … oder in Verbindung kommen mit dem Unbewussten, mit unbewussten Einsichten, Kräften, Energien… Haben wir viele Absichten… so verhindern die uns gegenwärtig präsent zu sein im Hier und Jetzt. Absichtlos offen wach in der Präsenz bringt uns Erleuchtung und der Objektive Geist führt uns ein in die Wahrheit in der Wirklichkeit und wir können all unsere Illusionen erkennen und ablegen, es befreit uns aus konventionellen Verstrickungen… “ Bei der Begegnung mit dem Unbewussten, mit den Kräften aus der Tiefe, berührt man, worüber man nicht verfügen kann und darf, was sich uns aber zur Verfügung stellt, wenn wir in reiner Gesinnung seiner bedürfen. Will ich darüber verfügen, so zieht es sich zurück. Bin ich jedoch absichtslos offen, erfahre ich dass es mich führt und trägt… Was ich da bekomme, ist genau das, was ich brauche, was für mich notwendig ist, was für mich gerade das Richtige ist… „Ermin Döll.
Ursprüngliche Sehnsucht… 1989 Linolschnitt  „Wenn die Seele nichts anderes als Gott hat, wenn sie vernichtet, verschlungen, sich in nichts aufgelöst hat, so wird sie mit ihm gänzlich dasselbe was er ist.“ Hadewijch Der Mensch hat viele Fähigkeiten, aber das größte Talent entwickelt er bei der Vernichtung der Natur. Rumi

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Das Wasser des Lebens Zen – Weisheit in den Märchen Ermin Döll

Verlag VIANOVA


Zurück zum Marktplatz Leben „… Verwende verantwortungsvoll und würdig, wie eine Furchtlose, all das was dir begegnet und handle immer nach der Noblesse deiner spirituellen freien Natur…“ Hadewijch Brief 18