Zen – Meditation

Z E N – M E D I T A T I O N

Mann muss sich zurückziehen aus all dem fruchtlosen Geschwätz und Gelärm und die inner rugehe erwerben. Sich dazu zwingen, in den entfernstesten und stillsten Ecken des eigenen Innern niederzuknien und so zu bleiben, bis der Himmel über einem wider klar und rein ist. Etty Hillesum
… auch als keine Spur mehr da ist… gibt sie nicht auf … “ Unter den Himmel bin ich Zuhause … Mann muss sich zurückziehen aus all dem fruchtlosen Geschwätz und Gelärm und die innere Ruhe erwerben. Sich dazu zwingen, in den entfernsten und stillsten Ecken des eigenen Innern niederzuknien und solange knien zu bleiben, bis der Himmel über einem wieder klar und rein ist. Etty Hillesum… zusammen schon / und noch ungeboren. Wenn du dies erlebst / O knie nieder im wahren Selbst / und sei stille für immer.“ Thomas 15 Erik van Ruysbeek

Der Mensch soll seinen Grund wahrnehmen

und sich kehren in das Allerinnerste seines Herzens,

das ist, in das allerinnerste seines Grundes.

Man soll die Bilder fahren lassen

und hindurchdringen in den allerinnersten Menschen.

Der innerste Mensch kennt kein wirken mehr;

denn das wirken in ihm liegt allein bei Gott. Er hält sich untätig

und läßt Gott wirken.

Johannes Tauler

der Besen
Weihnacht gottesgeburt im Menschen
1992 holzschnitt 20×30

E  I  N  L  A  D  U  N G 

Einfaches stilles sitzen…

Z E N – M E D I T A T I O N

(V I T U S S A A L

K R I T –  Z E N – D O R F)

Termine offene Abende 2022 – 2023
jeweils Dienstag 19.00 – 20.30

3., 10., 17., 24., 31., OKT 2023

7., 14., 21., 28., NOV 2023

5., 12., DEZ 2023

9., 16., 23., 30., JÄN 2024

6., 20., 27., FEB 2024

5., 12., 19., 26., MÄR 2024

9., 16., 23., 30., APR 2024

7., 14., 21., 28., Mai 2024

4., 11., 18., 25., JUN 2024

Offene Zen Abende €5,– Ihr Betrag an den offenen Zen Abenden , dient zur Gänze SOLWODI Österreich Solidarity with woman in distress Info: www.solwodi.at

1999 Aquarelle auf Papier 30 x 70 2000 reasons to love the world the flowering power of conciousness of mother earth

Blumenmuskel, der der Anemone

Blumenmuskel, der der Anemone/ Wiesenmorgen nach und nach erschließt,/ bis in ihren Schoß das polyphone/ Licht der lauten Himmel sich ergießt,

in den stillen Blütenstern gespannter/ Muskel des unendlichen Empfangs,/ manchmal so von Fülle übermannter,/ daß der Ruhewink des Untergangs

kaum vermag die weitzurückgeschnellten/ Blätterränder dir zurückzugeben:/du, Entschluß und Kraft von wieviel Welten!

Wir, Gewaltsamen, wir wären länger./ Aber wann, in welchem aller Leben,/ sind wir endlich offen und Empfänger? Rainer Maria Rilke

Einfaches, stilles Sitzen( Ps. 85, 9) „Ich will sitzen und will schweigen und will hören, was die Stille in mir rede“. Mitzbringsel: Unseren offenen Seinszustand in schlichter Präsenz, Isstheit pur die offen und Empfänger ist. Es ist die Natur des Wortes, das es verborgenes offenbart! Im Anfang war das Wort… Es strahlt und ist verborgen… Wenn ich dies wahre unerschaffene Licht, so wie es ist soll sehen, so muss ich es selber sein, sonst kann es nicht geschehen, rezitieren wir. Ein Seinszustand der nicht vom Menschen, sondern sich am Menschen vollzieht. Dies „zu-innerst-zu-Sein“ ist die Offene Präsenz die wir mitbringen, die wir uns gegenseitig wünschen und worin wir uns gegenseitig unterstützen. Die Mystik lehrt nicht Neues, ihr Sinngehalt wird belebt, erleuchtet. Alles ist innerlich da, vom Urgrund her. Es ist an uns den/die Innere Meister/In zu erwecken, auferstehen zu lassen. Diese Bestätigung vollzieht sich, ein Vorgang, der Erleuchtung.

Eine christliche Ikone einer Mariendarstellung womöglich mit Engel: eine Unbefleckte Empfängnis. Absichtslose Offenheit wo Vereinigung der GegenwArt geschieht wo Fried, Freud und Fülle ist vorort, ist dies heut eine unbefleckte Empfängnis?… the virginal point of pure Nothingness… (wenn ich nur mir bin Tod Martini).  Dort wo Einssein vorhanden, wo alles reinste Gnaden Gabe, wir empfangen?! Es rettet, transformiert uns und die Umwelt sofort! die Kraft der Stille GegenwArt „Alles atmet ein Verlangen…, alles was in Bewegung ist, drängt sich hin zum Einen. Verlassen wir unsere Grenzen die unendliche Ewigkeit nimmt uns auf. Dieses Einssein mit der Schöpfung stellt eine Bekehrung zum Grund des Seins dar. Sie speist sich nicht aus nachweisbaren Erfolgen, sondern aus Gott selber.“ Mr. Eckehart.

leben sterben auferstehen mutter teresa kontemplation in aktion 1997 aquarelle auf papier 25×25
„ich bin der berg in gott“ angelus silesius 2010 acryl auf leinwand 80×100

Du sollst wissen,

das rechte Abgeschiedenheit nichts anderes ist,

als daß der Geist so unbeweglich steht

gegenüber allem, was ihm widerfährt,

sei es Liebes oder Leides,

Ehre oder Schande,

wie ein bleierner Berg unbeweglich ist

gegenÜber einem schwachen Wind.

Diese unbewegliche Abgeschiedenheit

bringt den Menschen in die größte Gleichheit

mit Gott.

Meister Eckehart

Es lindert Sorgen und Leid in Streitigkeit und Krankheit, Sorgen können in der reinen Gegenwart nicht existieren da ist nur Präsenz, the Flowering  power of Conciousness der GegenwArt, ein Sakrament der Heil-Ganzwerdung. Rilkes Statement, Frage im Sonette an Orpheus zur absichtslosen Offenheit:

Wir, Gewaltsamen, wir wären länger,/ aber wann, in welchem aller Leben/ sind wir endlich offen und Empfänger?

Das empfangende, das unverfügbare „Wahrhaft vollkommen ist die Größe der empfangenden Mutter Erde, die die Geburt aller Wesen trägt und in Einklang mit dem steht, was sie vom Himmel empfängt. Ich lese in I Ging, Der Reichtum der Erde nährt die Wesen, ihre Tugend ist eins mit dem Unbegrenzten, sie birgt in sich Schönheit und Herrlichkeit, wodurch alle Dinge und Wesen gedeihen können was sie im Wesen sind.“

Was verhindert die Einswerdung, die Erleuchtung, das bei sich zu Hause sein?

Dazu der Zen Meister Bassui: „Einzig euer laues Verlangen nach Wahrheit.“. Die aktive Passivität der Unzufriedenheit liegt darin, dass ein Widerstand eine Auflehnung gegen etwas unabänderliches geleistet wird, der die übrigen Kräfte des Menschen lahm legt. sagt uns Etty Hillesum.

Im ursprünglichen Verbundensein – Leben, dazu Einstein: “ Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Verstand ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat. “ Die Gnade Gabe des Geistes verleiht die Freiheit in der Freisetzung wahrhafter Menschwerdung – Individuation ein spiritueller Lebensprozess. Die Gnade des intuitiven Geistes gewahr zu sein, wahr zu nehmen, die Erfahrung  darauf zu hören, ist das Temperament des Mystikers. Jeder Mensch, geboren vom ewigen Licht, ist damit begabt vom Ursprung her.

„Denke Nichtdenken! Unterscheide nicht wahr und falsch, gut und böse!“ ist die Anweisung für die Zenmeditation

„Wenn wir in die Welt des Geistes eintauchen wollen, wo alles eins ist, lassen wir alles unterscheidende Denken zurück und lassen uns ein auf den einen gegenwärtigen Augenblick, auf diesen einen Atemzug. Darin ist alles eins, darin ist alles enthalten.“ Ermin Döll 365 Impulse zur täglichen Meditation.

Enomiya Lasalle 2008 Collage A4 „Sacred Space GegenwArt“.

„In einer Nacht, Dunkel, in brennender Liebessehnsucht entflammt, – oh glückliches Geschick! – ging ich hinaus, ohne bemerkt zu sein; mein Haus war schon zur Ruhe gekommen.“ Joh. v. Kreuz

Mitten im Altagsgelärm das innere Schweigen bewahren

Einssein 1998 Aquarelle auf Papier 40 x 50

Das Nichtdenkende Meditieren

Zen ist Anfängergeist es ist theoretisch nicht zu erlernen es ist die Erfahrung die uns lehrt. So hat ein jeder ein Schatz an Erfahrungen, die erinnert werden in der GegenwArt. Wie eine Ernte die man hineinholt und sammelt um verarbeitet zu werden. Jeden Tag ein neuer Tag für den Rest meines Lebens. Mit dem Urgrund Einssein „Zazen“ kann als ein Zustand des Nichtdenkens gewürdigt werden, wenn dieser von „alleine“ eintritt man muss kein Hilfsmittel dazu holen.“ Elisabeth Dinissen ( Niederländische Trappistin) Denke – Nichtdenken unterscheide nicht wahr oder falsch, gut und böse. Wenn ich das unterscheidende Denken lasse kann ich mich einlassen auf den gegenwärtigen Augenblick auf diesen einen lichtdurchleuchteten Geist erfüllten Atemzug. Darin ist alles eins, darin ist alles enthalten… zusammen schon und noch ungeboren. Wenn du dies erlebst, oh knie nieder im wahren Selbst und sei stille in deiner Leere.

Frage: Was ist den stilles Sitzen – „Stille Minne“?

Hadewijch: „Die, die Demut in sich tragen ist

  • die Erfahrung das man nicht liebt
  • nicht dient
  • das man vernichtet ist,
  • und dass man so den geliebten, doch besitzen kann

hier ist Demut  keine Moral von außen auferlegt, sondern eine authentische mystische Wirklichkeit, eine innere Haltung des Menschen für wem dieses Einssein Urquelle ist. Die  Demut besteht darin, zu wissen dass in dem, was man „ich“ nennt, keine Quelle der Energie liegt, die einem erlaubt sich zu erheben. Alles, was in mir von Wert ist, ausnahmslos alles, kommt von anderswo als von mir, nicht als eine Gabe, sondern als ein Darlehen, das unaufhörlich der Erneuerung bedarf. Alles, was in mir ist ausnahmslos alles, ist völlig wertlos; und unter den Gaben, die von anderswo kommen, verliert alles was ich mir aneigne, alsbald jeden Wert. Simone Weil „Demut heißt sich nicht vergleichen. In seiner Wirklichkeit ruhend ist das Ich weder besser noch schlechter, weder größer noch kleiner als anderes oder andere. Es ist – Nichts, aber gleichzeitig eins mit Allem“. Dag Hammerskjöld Armut bis in den letzten Winkel des Geistes, / befreit von Wünschen / befreit von Eigenheiten, / befreit von der Armut selbst, / von der Leere, / vom Wissen, / vom Ungrund. In diesem Nichts-Mehr erst / ist Platz / für das Königreich. Thomasevang. 54 “ Die wahre, authentische Demut lässt uns in Klarheit erfahren, worüber ich nicht verfügen kann und darf, eine schlichte Art der GegenwArt, die es zu üben gilt ob mein Wille oder Gotteswille geschieht. Einfaches stilles sitzen: … ruhst du Gott so wird er alles andere selber tun…Angelus Silesius oder Wu – Wei Nichts bleibt ungetan.

GegenwArt in dir Alles… bei der Begegnung mit dem Unbewussten, mit den Kräften aus der ureigenenTiefe, berühren wir, worüber wir nicht verfügen können und dürfen, was sich uns aber zur Verfügung stellt, wenn wir in reiner Gesinnung seiner bedürfen. Will ich darüber verfügen, so zieht es sich zurück. Bin ich jedoch absichtslos offen, erfahre ich dass es mich führt und trägt… Was ich da bekomme, ist genau das, was ich brauche, was für mich notwendig ist, was für mich gerade das Richtige ist. frei nach Ermin Döll

Vom glauben zum sehend werden. „Der Glaube ist die Einheit der Seele mit Gott“ Johannes von Kreuz .“Die Seele ist ein Wesen die sehend Gott ist und Gott ihr wiederum sehend ist“ Hadewijch. So hilft es uns mit der Natur über die Zeit in der GegenwArt zu leben. … Meinst du, das ich mein eigener Meister sei ? So wenig wie der Ball, der nicht errät wohin er rollen wird. Nikolaus von Kues Das ist das geniessende Einssein der Freude im Spiel… Zen des Sehens – Zen am Tennisplatz im Muzisieren, Dichten, Putzen in allem was wir gerade tun, die Mühsal, der Chaos das, nicht wissen wie, gehört genauso integriert im Alltagsgeschehen, wenn wir uns bloß nicht selber im Wege stehen.

Die Traumbuche oder warum wir unserem Glück im Wege stehen 2017 Tusche Feder A4
Die Traumbuche oder warum wir unserem Glück im Wege stehen 2017 Tusche Feder A4

Frage: Lebe ich die GegenwArt im Einklang mit der Schöpfung?

In meiner Schwacheit liegt meine Stärke. Wer hat dem wird gegeben, dieses Einssein mit dem Urquell. Wer nicht hat dem wird genommen was er hat.  Geboren vom ewigen Licht, tragen wir Wesentliches in uns. Dieses wahre Licht, ist unsere Aufgabe es Selber zu sein, damit das Schöpferische , Spielerische, Geheimnisvolle frei fließen kann, sonst überwinden wir die Schwerkraft unseres Egos nicht und stehen unserem Glück im Wege.

Johanna 2017 Kalligraphie auf Japanpapier 80 x 55

„Das Ewige in uns“ Was für eine Einsicht könnte uns zuteil werden ohne Berührung (mit dem Ewigen)? Wie aber könnten wir das berühren, was uns fremd ist? Auch wir müssen also teilhaben an der Ewigkeit.“ Plotin entn. aus Ermin Döll, Das Buch der Ewigen Weisheit.

Von der Einung mit dem Einen

Bei Plotin lese ich: Von der Einung mit dem Einen. Immer, wenn ich aus dem leiblichen Leben erwache zu mir selbst und die anderen Dinge draußen lassend in mich selbst einkehre, schaue ich eine gar wundersame ursprüngliche Schönheit. Ich glaube dann ganz eigentlich, dem höheren Bereich anzugehören, verwirkliche höchstes Leben und bin eins mit dem Göttlichen und ruhe in ihm. Ich bin in ein wirken gelangt hoch über allem sonstigen erkennen in meinem Ruhen. Die Seele hat ihr wirkliches Wesen offenbart. Und das ist das wahre Ziel für die Seele: Jenes Licht zu berühren und in diesem Licht das Licht zu schauen; nicht in einem fremden Licht, sondern in eben dem, durch das sie (die Seele) sieht (die Seele ist ein Wesen die sehend Gott ist… brief 18 Hadewijch). Denn das Licht wodurch sie erleuchtet wurde, ist eben das, das es zu schauen gilt. Erfahrungsbericht: „Wenn einer Erleuchtet ist ist der ganze Kosmos erleuchtet“

Frage : Wie denn nun kann das geschehen?

Tue alles ab!  Im einfachen stillem sitzen („Zazen“), tun wir alles ab, verkehren mit dem Nichts, in der nackten Präsenz. Ermin Döll: Wir sind in ein wirken geraten wo das wesentliche geschieht von All-Eine. Wir sind Eigentum der Schöpfung! Alles was wird, wird schön, man darf es nur nicht stören so Rainer Maria Rilke. Im Hohelied heisst es: Stört die Liebe nicht auf, weckt sie nicht bis es ihr selbst gefällt. Ich wirke damit ich wirke sagt Meister Eckehart.

Zielscheibe „Das Wunder ich zu sein, um das Ich aus Liebe preiszugeben. “ 2008 Sepia Tusche A3

Habe ich Interesse an spirituellen Fragen?

Suche ich eine spirituelle Praxis? Im einfachen stillen Sitzen gehen wir den inneren Ruf unserer Erleuchtung nach. In der absichtslosen, bedingungslosen Meditation führt der Atem zur Intensivierung der spirituellen Erfahrungen, ohne Dogmen oder Moralisierungen zu folgen. „Es“ betont „Einheit in allem Sein.“ Der Atem führt den jeweilig Übenden in das Schüler – Lehrerschaft  Verhältnis hinein, wo diese letzte Dualität aufgehoben ist, und der Innere Meister/In erfahrbar werden kann, warten auf Gott oder einfach Empfänger/In der GegenwArt (deine Wille geschehe) zu sein. … Verstehe ich die Innigkeit der Seele des Menscheins oder genügt mir die Oberfläche?

„…Dich wählte der Weg – und du sollst danken…“ Ja sagen zum Leben heißt auch ja sagen zu sich selbst. Ja – auch zu der Eigenschaft, die sich am widerwilligsten umwandeln lässt von Versuchung zur Kraft. Wir haben die Verantwortung für unser Versagen, aber nicht die Ehre für unsere Leistung. Die Gabe ist Gottes an Gott. frei nach Dag Hammerskjöld

Dazu brauchen wir viel Erfahrung im  glücklichen Geschick der GegenwArt, die Hohe Kunst des ganzheitlichen offene empfangende Gewahrseins, ist dies unbefleckt Empfänger/in sein?  vorort.! Die Wahrnehmung, jener Würde allein ist wirklich, die nicht verringert wird durch die Gleichgültigkeit der Anderen.

Hab keine Angst, 1987 Linoldruck 40 x 50

Aus dem Nichts, aus der Dunkelheit, aus Entfernung und Enttäuschung sind wir herausgerufen in die Nähe zu Gott, in seine Freiheit. Gebet/Meditation ist die Vereinigung unserer Freiheit und seiner unbegrenzten Freiheit, seinem unendlichen Geist. Thomas Merton

… Mensch werde wesentlich …

Auch wenn keine spur mehr da ist, wesentliches was verloren, kann wiederum gefunden werden … ziehe dich zurück aus all dem fruchtlosen Geschwätz – Gelärm und Lehren. Befreie dich vom Klotz am Bein, um deine ursprüngliche Noblesse,  innere Würde -Leere – Ruhe – Freiheit – Freude und Friede wiederum zu erwerben. Gebe der spirituellen Seinsebene wiederum Raum damit deine Intuition offen und frei fließen kann.

Mut zur mitschöpferischen Seinsebene

Ein unbegründetes Verlangen ist grundlos, es berührt das „Unantastbare“. In dieser inneren Situation kann der/die MystikerIn in die Verführung kommen in ihrer – seiner kontinuierlichen Treue zu stagnieren und es bei sporadischen spirituellen Erlebnissen zu lassen die ihr / ihn eigentlich nicht herausfordern. Aber sie / er kann auch an der Arbeit bleiben, Hadewijch nennt es Treue, es ist aktiv verbunden bleiben mit dem Geliebten, der ureigenen,  i n n e r e n Q u e l l e. Es ist der konkrete Weg der GegenwArt, die Gradwanderung, bei der/die MystikerIn ihren Eintritt hat. Als MystikerIn verlangt man ununterbrochen, das genießende besitzen des Geliebten die dich unverkennbar seine/ihre Anwesendheit fühlen lässt. „In der unwiderruflichen Anderen festigt der/die MystikerIn  seine / ihre Standhaftigkeit und das ist das unantastbare Vetrauen. Warten auf Gott sagt Simone Weil. So etwas erleben ist, erlebend erfahrend wissen – wie Gott ist. „Hadewijch

Der Weg des wahren Lichtes, das es zu schauen gilt, müssen wir selbst sein sonst kann es nicht geschehen. Ich bin das Licht der Welt Joh. 8.12 in dir Alles. Dazu Albert Einstein: Das schönste und tiefste Gefühl, das wir erfahren können, ist die Empfindung des Mystischen. Es ist die Quelle aller wahren Wissenschaft. Wem dieses Gefühl fremd ist, wer nicht mehr staunen und von Ehrfurcht erfüllt sein kann, ist so gut wie tot. Zu wissen, daß das für uns Unergründliche wirklich existiert, sich als höchste Weisheit und strahlendste Schönheit niederschlägt, welche unser dumpfes Vermögen nur in ihren primitivsten Formen begreifen kann, dieses Wissen, dieses Gefühl bildet das Zentrum wirklicher Religiösität.

Ich wünsche uns gegenseitig, schöpferisch zu sein , jeder Mensch in seinem Bereich. „Nicht jeder Künstler ist ein besonderer Mensch, aber jeder Mensch ist ein besonderer Künstler“ Josef Beuys. Jede Gesellschaft wird langweilig, ja selbst gewalttätig wo die Intuition vergessen wird. Wo Kreativität ein wesentliches Element für Alle wird, kehrt Begeisterung, Staunen, Überraschung, Ekstase, die ureigene – oft verloren gegangene Fried – Freude wiederum zurück.

„… aber dieser Weg/ ist der deine,/ und es gilt jetz/ jetzt darfst du nicht versagen,/ weine,/ wenn du kannst,/ weine,/ doch klage nicht./ dich wählte der Weg -/ und du sollst danken. Dag Hammersköld

“ Der freie Sohn, die freie Tochter muss vom konformistischen Sklaven der Fantasie, der Leidenschaft und der Konvention gerettet werden, der er/sie ist. Das schöpferische und geheimnisvolle innere Selbst muss erlöst werden vom verschwenderischen, genussüchtigen und destruktiven Ego, das nur darauf aus ist sich mit Verkleidungen zu bedecken. „Erlöst“ und „heil“ zu werden bedeutet, zu seiner unversehrten und ewigen Wirklichkeit zurückzukehren und in Gott zu leben.“Thomas Merton

„Wir haben die Verantwortung für unser Versagen, aber nicht die Ehre für unsere Leistung. Menschliche Freiheit ist eine Freiheit, Gott zu verraten. Gewiss liebt Gott uns – doch die Erwiderung ist freiwillig. Was hat am Ende das Wort Opfer für einen Sinn? Oder auch nur das Wort Gabe? Wer nichts hat, kann nichts geben. Die Gabe ist Gottes- an Gott.“ Dag Hammerskjöld

Dazu Rumi „Wer Gott liebt, hat keine Religion außer Gott.“


Vom tätigen Leben – Zazen  im Haus der Kunst München 1978 Aquarell auf Packpapier A3

1978 Erste visuelle Begegnung mit Zazen

Zazen im Haus der Kunst München, diese Skulptur berührte mich zutiefst, mich brannte… diese unmittelbare Vermittlung der Leere tiefen Stille – Ruhe und Würde die diese Skulptur ausstrahlte in einer Ausstellungseröffnung im Haus der Kunst München. Die Gegensätze der Gäste, der Torhüter, der Meditierende  wiederspiegelte die tiefste Sehnsucht meiner. Ich muss mich über die gesellschaftlichen und anerzogenen Regeln hinwegsetzen… habe – MUT zum UNGEHORSAM – der Wächter an der Schwelle sorgt für Einhaltung der Gesetze und Konventionen, sie pochen auf Gehorsam… Vorort machte ich eine Federzeichnung und später drückte ich meine Erinnerung aus.

Während meinem Kanada Studium machte ein Mallehrer Don Whiteman mich aufmerksam auf das Buch „Zen des Sehens“ von Frederick Frank das könne mir helfen. Ich arbeitete im Anfängergeist intuitiv spielerisch, verstand nichts von Zen . In vergleichende Weltreligionen las ich, Zen sei eine Sekte. Als Christin?… Da hatte ich viele Fragen noch zu L E B E N um in die A n t w o r t hinein wandeln zu können. Ich besorgte mir dieses Buch „Zen des Sehens“, und es wurde mir zutiefst bewusst das kann meinen Glauben, die stärkste Kraft im Sein, vom Glauben zum Sehen, nur bereichern. Mit feuer vertiefte ich mich in meine Aufgaben, durfte erfahren das im Bereich der Gegensätze sowie Ying und Yang, Mann – Frau,  die gegenüberliegende Farben im Farbenkreis, sich alle gegenseitig brauchen ergänzen um ganz zu werden, um erlöst zu sein. Ein Ort der U r v e r t r a u t h e i t wo die Gegensätze zerschmelzen, zerfließen. Dasselbe geschah unmittelbar im Studio bei der Malerei, am Tennisplatz  im Sport und Spiel am Marktplatz Leben, Tore – Scheuklappen öffneten sich, reinste Gnade. Ich verstand diese Naturprozesse als Spirituelle Prozesse, einen natürlichen unmittelbaren Zugang zur Mystik. So wurde die Malerei, das Tennisspiel, alles tun und lassen mein Werkzeug, des Unaussagbaren der direkten Offenbarungen im Seelengrund zu erfahren, zu bezeugen, auszudrücken. Über die Mystik hatte ich sehr wenig gelesen , Theresa von Avila emphal nicht viel zu lesen, so war der Alltägliche Erfahrung als Mutter – Ehefrau – Hausfrau – Malerin mein Buch der sieben Siegeln. Mir blieb vieles verschlossen, stand mirselbst oftmals im Wege, mir fehlten diese Bildungserlebnisse der gelebten kosmischen Mystik, geschweige „Es“ im Alltag integrieren zu können, dafür brauchte ich viel Zeit in Stille.

Zurück in Europa hatte ich es mit der Angst zu tun, ich wurde gewarnt vor der gegenstandlose Leere des Zen, im Gegensatz  zu die gegenständliche christliche Meditation, die lehrt durch Wort, Bild etc. , die ich praktizierte. Intuitiv malte ich die Zenskupltur nochmals an die Wand. „Das nicht-denkende Meditieren von Zazen kann als ein Zustand des Nicht- Denkens  gewürdigt werden, wenn dieser von alleine eintritt. Man muss kein Hilfsmittel dazu holen“ Elisabeth Dinissen. Diese mittellose unmittelbare intuitive Präsenz v e r e i n t,  ist Ewiges leuchtendes Licht, Ewigkeit im Gewahrsein, Licht im Lichte im Jetzt sein… in eine oh so künstlich komplizierten, verdunkelte Welt.

„Gehe ich zeitig in die Leere / komm ich aus der Leere voll

wenn ich mit dem Nichts Verkehre / weiß ich wieder was ich soll.

Wenn ich liebe / wenn ich fühle/ ist es eben auch verschleiß/ aber dann in der kühle/ werde ich wiederum heiss..Bertholt Brecht

Diese spontane,  karge, einfache Art, leicht und manchmal sehr schwieriger absichtsloser Weg war und ist ein kontinuierlicher spiritueller Prozess.  Ein unmittelbares Gewahrsein der Urkraft der GegenwArt, wo immer du stehst genau dort ist der Boden (der göttliche Grund) h e i l i g. “ Dieses Gewahrsein, ohne ein Innen oder Außen ist offen wie der Himmel. Es ist allesdurchdringende Wachheit, frei von Beschränkung und Voreingenommenheit. Im weiten, offenen Raum dieses allumfangenden Geistes manifestieren sich alle Phänomene von Samsara und Nirvana wie Regenbogen am Himmel. In diesem Zustand unablässiger Bewusstheit ist alles Erscheinende und Existierende wie ein Spiegelbild es erscheint und ist doch leer, es tönt und ist doch leer. Sein Wesen is Leerheit von Urbeginn an.“ Tsjokdruk Rangdrol Ken Wilber, Eros Kosmos Logos.

Meditation Einssein in dieser Einfachheit, in dieser Schönheit ist unser ganzheitlicher Einsatz. „…das etwas schwer ist muss ein Grund sein, es zu tun… man muss auf den Grund gewesen sein. Darum handelt es sich so Rainer Maria Rilke

Ursprüngliche Sehnsucht… 1989 Linolschnitt auf Japanpapier

„Wenn die Seele nichts anderes als Gott hat, wenn sie vernichtet, verschlungen, sich in nichts aufgelöst hat, so wird sie mit ihm gänzlich dasselbe was er ist.“ Hadewijch dazu Rumi „Der Mensch hat viele Fähigkeiten, aber das größte Talent entwickelt er bei der Vernichtung der Natur.

… the virginal point of pure Nothingness… Thomas Merton:

It is necessary for me to live here alone without a woman, for the silence of the forest is my bride and the sweet dark warmth of the whole world is my love, and out of the heart of that dark warmth comes the secret that is heard only in silence, but it is the root of all the secrets that are whispered by all the lovers in their beds all over the world. I have an obligation to preserve the stillness, the silence, the poverty, the virginal point of pure nothingness which is at the center of all other loves. I cultivate this plant silently in the middle of the night and water it with psalms and prophecies in silence. It becomes the most beautiful of all
the trees in the garden, at once the primordial paradise tree, the axis mundi, the cosmic axle, and the Cross.

„Gib dich hinein in die GegenwArt dessen, was ist. Lasse das ich sich entrollen in der ungeheuren Weite allen Raumes. Dein Uranfänglicher Geist ist ungeboren und unsterblich; er wurde nicht mit diesem Körper geboren und wird nicht mit diesem Körper sterben. Erkenne deinen Geist als in Ewigkeit eins mit dem universalen Geist. Entnommen aus: Mut und Gnade Ken Wilber.

Bevor ich war da war ich Gott in Gott

Drumm kann ich es wieder Sein

Wenn ich nur mir bin Tod. Angelus Silesius

Da Free Johns Worte: „Übt die Wunde der Liebe…übt die Wunde der Liebe…“Wahre Liebe tut weh, wirkliche Liebe entblößt dich vollkommen, echte Liebe trägt dich weit über dich selbst hinaus und deshalb zermalmt dich die Liebe, sie ist Alles.

Zurück zum Marktplatz Leben „… Verwende verantwortungsvoll und würdig, wie eine Furchtlose, all das was dir begegnet und handle immer nach der Noblesse deiner spirituellen freien Natur…“ Hadewijch Brief 18